So langsam schert der belgische Finanzinvestor RHJ International aus auf die Überholspur in Richtung Opel. Richtig wohl ist mir dabei nicht. Zum einen bauen Investoren keine Autos (naja: Die RHJ-Beteiligung Honsel liefert immerhin zu). Und sie wollen auch keine Autos bauen. Sie wollen Autofirmen kaufen, flott machen und dann mit Gewinn wieder verkaufen – am Stück oder filetiert. Zum anderen müssen wir Steuerzahler noch knapp vier Milliarden Euro an Garantien bringen. Geht das Geschäft schief, ist das Geld weg. Wenn sich die Pläne des Investors erfüllen, zahlt er die Milliarden in fünf Jahren zurück – bevor er die Firma ungeniert an den Mann bringt. Und da ist das dritte Problem. Unter dem belgischen Schoko-Überzug verbirgt sich eine amerikanische Füllung – ein Burger im Praliné quasi: die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Ripplewood. Und die steckt wahrscheinlich mit einer uns allen bekannten Firma unter einer Decke: GM, inzwischen staatlicher Autobauer. Der Plan könnte also so aussehen: Belgier übernimmt Mehrheit an Opel, entlässt Tausende, macht die alte Marke so fit, wie sie heute schon gerne wäre, und serviert sie der Ex-Mama GM auf dem Silbertablett. Bumerang-Taktik auf Staatskosten.